Auch in Apotheken hält die Digitalisierung Einzug. Mit einem Medikamentenautomat und einer automatischen Einlagerung automatisieren Sie Ihr Apothekenlager, verschlanken dabei Ihre Einlagerungs- sowie Auslagerungsprozesse und tragen zu einem gesicherten Medikamentenzugang bei. In unserem Brockhaus-Lexikon stellen wir Ihnen die Automatisierungsmöglichkeiten genauer vor.
Apotheken-Automatisierung mithilfe eines Kommissioniersystems
Wir empfehlen bei einem Apothekenneubau sowie bei einem Apothekenumbau den Einbau eines Medikamentenautomaten. Viele Berufsanfänger scheuen jedoch die größere Investition. Hier raten wir langfristig zu planen. Berücksichtigen Sie bereits während der Raumgestaltung einen möglichen Platz für den Automaten, den Sie erst zu einem späteren Zeitpunkt nachrüsten.
Die Lagerdichte in einem Kommissionierungsautomaten ist deutlich höher als in einer Schubschrankanlage. So bewahren Sie in einem Arzneimittelautomaten viel mehr Verpackungen auf und gewinnen Platz. Diesen Platz können Sie anderweitig nutzen: idealerweise für einen raumgreifenderen, schöneren Verkaufsraum oder größere Teamräume.
Besonders eine großzügig gestaltete Offizin trägt zu einem angenehmen Raumgefühl und somit zu einem positiven, verkaufsfördernden Einkaufserlebnis bei. Zudem senden Sie mit der Automation ein Imagesignal: „Wir investieren in die Zukunft und in einen besseren Service.“ Den Ansatz, dass Sie für Ihre Kunden stets da sein wollen, können Sie zusätzlich durch eine Warenausgabe via Spätabholung unterstützen. Hierfür setzen Sie einen weiteren Automaten ein, der direkt an Ihrem Schaufenster oder zugänglich an der Außenwand platziert wird. Die Warenausgabe wird dann über den Apothekenautomat in der Apotheke gesteuert. Über diesen zweiten Automaten können Ihre Kunden auch außerhalb der Öffnungszeiten (bestellte) Ware abholen.
So fügt sich Ihr Medikamentenautomat in Ihr Apothekendesign ein
Wer in einen Medikamentenautomaten investiert, sollte diesen auch in das Apothekendesign integrieren, damit er nicht als Fremdkörper empfunden wird. Es reicht nicht, nur die Schubsäulen wegzunehmen und stattdessen den Medikamentenautomaten einzubauen. Vielmehr resultiert aus der Entscheidung zur Automation oftmals eine bauliche Veränderung der Apotheke an anderer Stelle.
Das Einfügen in das Gesamtkonzept Ihrer Apotheke können Sie zum einen durch die präsente Platzierung in der Offizin zum anderen durch die Optik des Automaten selbst erreichen. Einige Hersteller bieten hierfür eine Lackierung in Ihrer Wunschfarbe an. So fügt sich Ihr Apothekenautomat in den Firmenfarben entsprechend Ihres Corporate Designs optimal in den Gesamtlook Ihrer Offizin ein.
Wir empfehlen, den Medikamentenautomat sichtbar als Teil der Einrichtung aufzustellen. Falls umsetzbar, sollte er bereits durch das Schaufenster sichtbar oder an der Stirnseite des Verkaufsbereichs platziert werden. Um sowohl Ihre Arbeitsabläufe zu erleichtern als auch Fördertechnik einzusparen, ist der Aufbau unmittelbar hinter der Sichtwahl optimal. Sie sparen so die Kosten für den Einbau und die Wartung von Fördertechnik und können eine etwaige Geräuschentwicklung durch die Technik des Förderbandes auf ein Minimum reduzieren. Außerdem beschleunigen Sie Ihre Arbeitsprozesse, da der Kommissionierungsautomat die Packung deutlich schneller zur Ausgabestelle transportiert.
Dies sollten Sie vor dem Einbau eines Kommissionierungssystems beachten
Kalkulation der Kosten: Für einen Medikamentenautomat müssen Sie mit Kosten im fünf bis sechsstelligen Bereich rechnen. Alle Anbieter führen sowohl standardisierte, deutlich günstigere Modelle sowie individuelle Lösungen. Für eine Standardvariante sollten Sie zwischen 65.000 und 80.000 Euro einplanen, für eine individuelle Lösung hingegen bis zu 120.000 Euro.
Baustatische Prüfung: Bevor Sie einen Automaten in Auftrag geben, ist eine baustatische Prüfung notwendig. Dies ist insbesondere wichtig, wenn sich unter Ihrer Apotheke eine Tiefgarage oder ein Keller befindet. Doch auch ohne diese baulichen Besonderheiten ist eine Prüfung unbedingt durchzuführen. Denn in den Geräten ist viel Glas und Metall verbaut, sodass ein vollbeladener Automat schnell bis zu 5,5 Tonnen wiegen kann. Daher muss vorab sichergestellt werden, dass der Aufbau des Bodens die Last auch tragen kann.
Schulung des Personals: Ein Automat bietet Ihnen kurze Wege und daher eine enorme Zeiteinsparung. Da die Apotheker und Apothekerinnen nicht extra in das Backoffice gehen müssen, um die gewünschten Medikamente zu holen, ist ein durchgehendes Verkaufs- und Beratungsgespräch mit den Kunden möglich. Dies ergibt eine völlig neue Abfolge, die es zu erproben gilt. Daher empfehlen wir mit der Anschaffung eines Apothekenautomats auch die Buchung eines Verkaufstrainings. Während des Trainings lernen Sie und Ihr Team die Besonderheiten kennen, die sich für den Gesprächsablauf ergeben, spielen die Abläufe einmal durch und stellen sich optimal auf die neue Situation ein. Vor allem wenn in der Apotheke vorab Jahre ohne einen Automaten gearbeitet wurde, ist eine Wiederholung des Trainings mit einem Abstand von etwa zwei bis drei Monaten anzuraten.
Apotheken-Automatisierung durch eine automatische Einlagerung
Eine automatische Einlagerung nimmt Ihnen das Befüllen des Medikamentenautomaten ab. Sie müssen lediglich den Inhalt Ihrer Warenlieferung auf das Förderband legen, den Rest übernimmt die automatische Einlagerung für Sie. So entfällt das händische Einsortieren. Um Ihre Arbeitsprozesse während der Öffnungszeiten nicht zu behindern, sollten Sie die größte für den Kommissionierungsautomat bestimmte Einlagerung am Abend starten. So kann der Automat die Einlagerung nachts bewerkstelligen und steht Ihnen morgens wieder zur Ausgabe zur Verfügung.
Bevor Sie auf diese Automatisierung setzen, sollten Sie sie hinsichtlich der Notwendigkeit für Ihre Apotheke prüfen. Messen Sie anhand Ihrer Kundenanzahl und des Durchlauf, ob sich die automatische Einlagerung rentiert. Schließlich müssen Sie mit Anschaffungskosten von bis zu 35.000 Euro rechnen.
Effizienz ist keine Frage der Zeit. Nur Dummköpfe machen regelmäßig Überstunden.